Feuerwehr Remchingen

Die Feuerwehr Remchingen wurde mit dem Stichwort "Brand im Freien, Stufe 3" alarmiert, was gemäß der Alarm- und Ausrückordnung des Enzkreises die Entsendung von drei Löschgruppenfahrzeugen sowie einem Führungsfahrzeug bedeutet. Inhalt der zuvor bei der Integrierten Leitstelle Pforzheim eingegangen Notrufe war, dass in der Marktstraße, Ortsteil Singen, mehrere PKW brennen würden.

Im ersten Abmarsch rückten der Einsatzleitwagen 1 (Feuerwehrkommandant, Abteilungskommandant Nord und Sprechfunker) sowie das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20/16 der Abteilung Nord (neun Feuerwehrangehörige) aus, der Feuerschein war in der Dunkelheit bereits am Ortseingang von Singen  sichtbar. Beide Einsatzfahrzeuge trafen sieben Minuten nach dem Alarm ein.

Dort stellte sich die Lage wie folgt dar:
-  auf einem öffentlichen Parkplatz auf der westlichen Seite der Marktstraße, in Höhe der Einmündung zur Pfinzstraße, standen drei PKW im Vollbrand. Zwischen diesen war ein Kleintransporter geparkt, der von der beidseitig flankierenden Hitzeeinwirkung bereits erheblich beschädigt war. Gebäude waren hier nicht in Gefahr.
- auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein PKW, unter dem freistehenden Gebäudevorsprung eines Mehrfamilienhauses, im Vollbrand. Die Flammen drohten gegenwärtig, auf das 1. OG des Gebäudes überzugreifen.
- etwa 50 Meter weiter östlich entfernt, ebenfalls auf einem Privatgrundstück, stand ein fünfter PKW im Vollbrand. Dieses Fahrzeug stand nahe einer Lagerhalle aus Holz, so dass hier ebenfalls der Feuerübersprung zu befürchten war.

Aus vorgenannten Gründen setzte der Einsatzleiter den Schwerpunkt der Erstmaßnahmen bei den beiden letztgenannten Fahrzeugbränden auf der Ostseite der Marktstraße. Er beauftragte das HLF 20/16 mit dem Setzen eines Verteilers und der Vornahme:
- 1. Rohr (Angriffstrupp) unter Atemschutz zu dem PKW unter dem Wohngebäude
- 2. Rohr (Wassertrupp) ohne Atemschutz zu dem PKW neben der Lagerhalle

Der Schlauchtrupp rüstete sich sofort mit Atemschutz aus, die Wasserversorgung wurde aus dem Hydrantennetz sichergestellt.


Kurz darauf traf das Löschgruppenfahrzeug 8/6 (acht Feuerwehrangehörige) der Abteilung Nord ein. Das Fahrzeug wurde zu dem östlich abgelegenen Kfz beordert, um dort (im Falle eines Entzündung der Lagerhalle) einen zweiten Abschnitt bilden zu können. Aufgrund des geringen Löschwassertankinhalts wurde hier die Schnellangriffseinrichtung vom Angriffstrupps unter Atemschutz vorgenommen, die übrige Besatzung des LF 8/6 stellte sofort eine eigene Wasserversorgung zum nächsten Überflurhydranten sicher.

Da keines der Löschfahrzeuge der FF Remchingen in der Standard-Beladung eine Tragkraftspritze mitführt, wurde der Gerätewagen-Logistik 2 (drei Feuerwehrangehörige) nachgefordert. Somit wäre eine unabhängige Löschwasserentnahme aus der nahegelegenen Pfinz, im Falle einer Brandausdehnung auf Gebäude, optional möglich gewesen.

Die Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs 16/12 (neun Feuerwehrangehörige) der Abteilung Süd wurde mit der Brandbekämpfung der freistehenden PKW auf der westlichen Seite beauftragt. Da bei dem mittleren der drei Fahrzeuge der Kraftstofftank beschädigt worden war, wurde hier neben Wasser auch Löschschaum zur Brandbekämpfung eingesetzt.

Um den Laderaum des ursprünglich nicht in Flammen stehenden Kleintransporters auf auf Glutnester zu kontrollieren, wurde dessen Hecktür mit hydraulischem Rettungsgerät gewaltsam geöffnet. Durch die massive Hitzeeinwirkung auf die Karosserie ließ sich keine der Türen mehr regulär öffnen.

Die Einsatzstelle wurde gegen 01:20 Uhr an das Polizeirevier Neuenbürg übergeben. Alle Fahrzeuge wurden vorsätzlich in Brand gesteckt, weshalb die weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizei übernommen wurden.  

Weitere Infos:

• Artikel auf PZ-news.de "Anwohner in Singen geschockt: "Die Flammen schlugen bis zu vier Meter hoch""
• Artikel auf SWR.de "Autos in Remchingen angezündet"
• Video auf PZ-news.de "Remchingen: Weitere Autos gehen in Flammen auf"
• Fotos auf PZ-news.de "Sechs Autos brennen in Singen: 100.000 Euro Schaden"