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Einsatz 2009 Nr. 9: Verkehrsunfall BAB 8 S->KA / Person eingeklemmt |
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Einsatzdetails |
Datum/Uhrzeit |
Einsatzort |
Art |
Alarmstufe |
Abt.Nord |
Abt.Süd |
24.02.2009 / 19:02 |
BAB |
Hilfeleistung |
1 |
- |
LF 16/12 , ELW 1 |
Die Feuerwehrleitstelle Pforzheim alarmierte zum genannten Zeitpunkt mit dem Stichwort "eingeklemmt" die Abteilung Süd zu einem Verkehrsunfall auf der BAB 8. Gemeldet wurde, dass ein Klein-LKW auf einen Sattelzug aufgefahren sei und dessen Fahrer nun eingeklemmt ist.
Als die Feuerwehr Remchingen mit dem ELW 1 an der Einsatzstelle eintraf, hatte die Autobahnpolizei Pforzheim die Unfallstelle bereits umfangreich abgesichert. Folgende Lage wurde im Rahmen der Erkundung durch den Feuerwehrkommandanten festgestellt: ein Klein-LKW (3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, geschlossener Kastenwagen) war mit hoher Geschwindigkeit auf einen vorausfahrenden Sattelzug aufgefahren. Der Sattelzug wurde durch dessen unverletzten Fahrer nach dem Aufprall -mit geringfügigen Beschädigungen am Auflieger- auf dem Seitenstreifen abgestellt.
Die Fahrgastzelle des Klein-LKW hingegen wurde durch den Zusammenstoß, insbesondere auf der Fahrerseite, völlig deformiert. Der Motorblock hatte sich in den Innenraum geschoben. Das Fahrzeug war auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen gekommen. Der Beifahrer konnte bereits mit leichten Verletzungen von Passanten (darunter eine Krankenschwester) aus dem Fahrzeug gerettet werden, sie leisteten ihm auf dem Standstreifen Erste Hilfe.
Der Fahrer hingegen war im Hüft- und Beinbereich durch das Armaturenbrett und die Lenksäule (das Lenkrad lag mit ausgelöstem Airbag abgerissen auf der Fahrbahn) völlig eingeklemmt, aber noch ansprechbar.
Unmittelbar darauf trafen der Rettungswagen (RTW) und das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) sowie das LF 16/12 der FF Remchingen ein. Zunächst wurde der schwerverletzte Patient durch den Notarzt im Fahrzeug medizinisch erstversorgt. Die Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs sicherte in dieser Zeit den Klein-LKW gegen Wegrollen (abschüssige Fahrbahn), stellte den Brandschutz sicher und leuchtete die Unfallstelle aus. Gleichzeitig wurden alle hydraulischen Rettungsgeräte in Bereitstellung gebracht.
In Absprache mit dem Notarzt wurde dann die Rettung eingeleitet: um einen besseren Zugang zum Patienten zu erhalten, wurde die Fahrertür am Scharnier mit dem Spreizer entfernt und die Frontscheibe herausgeschnitten. Die technische Rettung musste teilweise unterbrochen werden, um dem Notarzt die Kontrolle der Vitalfunktionen sowie die Injektion von Medikamenten zu ermöglichen.
Da die Rettung des Fahrers bereits im Gange war, entschied der Einsatzleiter vom Dienst der BF Pforzheim nach dessen Eintreffen, dass die Kräfte aus Pforzheim (abgesehen von einem HLF 20/16) umgehend wieder abrücken, da auf der BAB 8 bei Heimsheim ein weiterer Verkehrsunfall gemeldet worden war.
Unter Einsatz von zwei Rettungszylindern und der Rettungsschere konnte das Armaturenbrett so weit nach vorne gedrückt werden, dass der Unterleib und die Beine des Fahrers befreit waren. Durch Kräfte der Feuerwehren Remchingen und Pforzheim wurde der Mann dann vom Fahrersitz auf das Rettungsbrett gehoben uns so aus dem Fahrzeug gerettet.
Pforzheimer Zeitung:
In Lebensgefahr: Sprinter-Fahrer 45 Minuten lang eingeklemmt
Zwei schwere Unfälle auf der A8: Ein mit zwei Personen besetzter Mercedes-Sprinter aus Mecklenburg-Vorpommern war am Dienstagabend in Richtung Stuttgart unterwegs, als der Kleinbus an einer Steigung bei Pforzheim ungebremst mit großer Wucht auf einen langsam fahrenden Lastwagen auffuhr. Der Sprinter-Fahrer schwebt in Lebensgefahr. Fast gleichzeitig überschlug sich sich zwischen Pforzheim-Süd und Heimsheim ein VW-Polo, in dem der Fahrer schwer verletzt wurde.
Um 18.57 Uhr krachte ein 29-jähriger Mann aus Kummerow mit einem Mercedes-Sprinter etwa 1,5 Kilometer vor der Ausfahrt Pforzheim-West auf dem rechten Fahrstreifen aus bislang ungeklärter Ursache ungebremst auf einen vor ihm fahrenden Sattelzug. Durch den heftigen Aufprall wurde der Sprinter erheblich deformiert und der 29-jährige Fahrer eingeklemmt. Der schwer verletzte, 30-jährige Beifahrer konnte sich selbst befreien und wurde gleich in eine Klinik gefahren. Der Sprinter-Fahrer jedoch musste in einer schwierigen Rettungsaktion von den Feuerwehren aus Pforzheim und Remchingen mit schwerem Gerät befreit werden. Erst nach 45 Minuten konnte der Schwerstverletzte, der sehr viel Blut verloren hat, in ein Krankenhaus transportiert werden.
Während der Unfallaufnahme musste der rechte und linke von drei Fahrstreifen in Richtung Stuttgart bis 20.42 Uhr gesperrt werden, wodurch ein Stau von bis zu zehn Kilometer entstand.
Neben zwei Notärzten und zwei Rettungswagen waren vier Streifenwagen der Autobahnpolizei Pforzheim vor Ort. Die Berufsfeuerwehr Pforzheim war mit drei Fahrzeugen und zehn Mann sowie die Feuerwehr Remchingen mit zwei Fahrzeugen und ebenfalls zehn Mann im Einsatz.
Fast gleichzeitig kam es auf der A 8 zu einem weiteren schweren Unfall. Zwischen Pforzheim-Süd und Heimsheim in Fahrtrichtung Karlsruhe überschlug sich um 19.20 Uhr ein VW-Polo. Der 36-jährige Fahrer aus Ilmenau in Thüringen fuhr auf dem linken Fahrstreifen und kam aus bislang unbekannten Gründen nach links von der Fahrbahn ab und schrammte an den Betongleitwänden entlang. Darauf hin schleuderte das Auto nach rechts über die gesamte Fahrbahn, rutschte von der Straße weg und überschlug sich zweimal. Bei der Schleudertour über die Autobahn wurden andere Autofahrer gefährdet und zu Vollbremsungen gezwungen.
Der 36-Jährige wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Es besteht nach bisherigen Erkenntnissen keine Lebensgefahr. Er hatte seinen Sicherheitsgurt angelegt.
An dem älteren VW Polo entstand Totalschaden in Höhe von ca. 3 000 Euro.
An der Unfallstelle war neben Deutschem Roten Kreuz und Polizei auch die Berufsfeuerwehr Pforzheim mit zwei Fahrzeugen und acht Mann sowie die Feuerwehr Heimsheim mit zwei Fahrzeugen und neun Mann im Einsatz.
Video- und Bildergalerie:
PZ Video zum Einsatz
PZ Bildergalerie